Kategorie: User Research (Seite 2 von 3)

Visuelle Designer sind Künstler und Handwerker

Gleich vorab: Sie werden in diesem Beitrag nichts Neues erfahren über die Profession der UX Designer (w/m/d). Zur wichtigen Rolle von UX Designern finden Sie auf nutzerbrille.de zahlreiche Gedanken und Beiträge.

Mir ist es ein Anliegen in diesem Beitrag visuellen Designern/-innen die Bedeutung zu geben, die sie meiner Meinung nach verdient haben. Warum ist mir das wichtig? Weil ich immer wieder erkennen muss, dass visuelles Design nicht die Wertschätzung bekommt, die es verdient hat. Es ist ein Kunsthandwerk – keineswegs zweckfrei und äußerst wertvoll für die Gestaltung erfolgreicher Produkte.

Visuelles Design ist ein Kunsthandwerk! 

Im Kontext der zurecht steigenden Bedeutung von Design Thinking Ansätzen, Design Sprints und der zunehmenden Klarheit über die Bedeutung der Bezeichnung „UX Design“ hat sich das grundlegende Verständnis für den Begriff Design verändert.

Design wird nicht (nur) verstanden als die Äußerlichkeit von Dingen. Design kennzeichnet den Gestaltungsprozess, im Sinne eines Gestaltungsprozesses für User Experience: Beginnend mit dem Erkennen von Bedarfen & Anforderungen, dem Konzipieren & Umsetzen von Prototypen und dem Testen & Optimieren jener mit Nutzern/-innen.

Damit einher ging die Abnahme der Relevanz von Ästhetik, also dem Visuellen, dem visuellen Design. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Tatsache, dass visuelles Design oft als Geschmackssache angesehen (man könnte auch wertend sagen „abgetan“) wird. Beides ist nachteilig – sowohl der Rückgang der Bedeutsamkeit von Ästhetik als auch die Gleichsetzung von Design mit Kunst bzw. mit einer Frage nach dem (guten) Geschmack. Visuelles Design ist auch Kunst, keine Frage. Aber Design ist nicht nur Kunst. Während Kunst frei von praktischen Zwecken ist, wollen visuelle Designer/-innen Gegenstände gestalten, die Menschen brauchen, gerne nutzen und zielführend einsetzen können.

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Mitarbeiter-Personas als Fundament eines Employee Experience Design

Stellen Sie sich einmal vor wie es sein würde, wenn Sie mit Ihren Kindern, Ihren Eltern und Ihrer Oma unter einem Dach zusammenleben. Wie fühlt sich dieser Gedanke an: Interessant, reizvoll, abschreckend, herausfordernd?

4-Generationen Haushalte sind für viele von uns schwer vorstellbar und in der Realität kaum (mehr) anzutreffen. Ganz anders ist das in unseren Unternehmen. Dort arbeiten Baby Boomer (Geburtenjahrgänge 1955-1969), Vertreter der Generation Golf (1965-1980) und Mitarbeiter/-innen aus den Generationen „Why” (Jahrgänge 1980-2000) und Z (1995-2010) zusammen. Und das in der Regel mit großem Erfolg.

Mitarbeiter/-innen aus mehreren Generationen zu führen, glücklich zu machen und zu binden,  das ist eine Herausforderung. Typische Vertreter der Generationen haben ganz eigene Wertemuster, in einigen Bereichen vollkommen unterschiedliche Einstellungen und Meinungen. Ihre Anforderungen an ein glückliches und erfülltes Arbeits- und Privatleben unterscheiden sich.

4 Mitarbeiter-Generationen in einem Unternehmen zu haben ist herausfordernd, keine Frage, zugleich aber auch die Basis für unternehmerischen Erfolg.

  • Vielfalt und Diversität sind die Grundlage für Kreativität und (wahre) Innovationen.
  • Ein „Design for All“ kann nur umgesetzt werden, wenn unterschiedliche Persönlichkeiten in einem Unternehmen zusammenarbeiten. In diesem Fall ist gewährleistet, dass sich Konzeptions- und Entwicklungsteams in heterogene Nutzer- und Kundentypen gut hineinversetzen können (So gelingt inklusives Design: 7 Lektionen von Google, Apple, Facebook und Amazon).
  • Vielfalt und Diversität ist nötig, um Aufgaben und Tätigkeiten bestmöglich erfüllen zu können. Ein Controller beispielsweise benötigt andere Werte, Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmale wie eine im Vertrieb tätige Mitarbeiterin.

Vielfalt strukturieren und managen

Wie gelingt es Unternehmen die Vielfalt an Mitarbeitertypen und Generationen zu managen und zu strukturieren?

Im Kern sind es die Führungskräfte, die diese Herausforderung meistern müssen. Unternehmen benötigen Führungskräfte, die sich in unterschiedliche Generationen und Mitarbeitertypen hineinversetzen können. Die Verständnis für jede(n) Mitarbeiter/-in aufbringen (können) oder entwickeln (können). Die Interessen ausgleichen, einbeziehend entscheiden, handeln und typgerecht führen (können).

Nehmen Sie die Menschen wie sie sind – andere gibt’s nicht!
(Konrad Adenauer).

Nun ist nicht jede Führungskraft als hervorragende(r) Mentor/-in, Begleiter/-in und Leader/-in geboren. Auch sind nur wenige Führungskräfte per se gesegnet mit Empathie, Verständnis für andere und der Fähigkeit emotionale Nähe zu Mitarbeitern/-innen herzustellen. Und nur wenigen Führungskräften gelingt es Mitarbeiter/-innen zu begeistern, zu motivieren, typgerecht zu führen und dauerhaft zu binden. Genau an dieser Stelle setzen Mitarbeiter-Personas an.

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Den Nutzer stets im Blick: Dr. Fabian Hennecke

Heute möchte ich Ihnen Dr. Fabian Hennecke vorstellen. Ich freue mich sehr, dass Fabian sich die Zeit für ein Interview auf Nutzerbrille.de nahm. Ich schätze Fabian sehr: Sowohl als Persönlichkeit als auch Experten für UX Design.

Im Besonderen freue ich mich auf dieses Interview, weil Fabian einer der Väter von Nutzerbrille ist: Nach seinem Studium und seiner Promotion in Medieninformatik an der LMU München hat Fabian zusammen mit Johannes Müller und Mario Obendorfer die UX-Beratung uxcite und die Usability Testing Plattform nutzerbrille.de aufgebaut und bis ins Jahr 2016 betrieben.

Danach sammelte Fabian vielfältige Erfahrungen bei der nutzerzentrierten Entwicklung neuer und bei der Weiterentwicklung vorhandener Produkte in verschiedenen Unternehmen. Seit 2018 ist Fabian als erfahrener UX Designer bei xbAV tätig, dem führenden Technologieanbieter für die Digitalisierung der betrieblichen Altersversorgung.

Viele gute Gründe für ein Interview mit Dr. Fabian Hennecke zu Lean UX, dem UX Reifegrad von deutschen Unternehmen und den sich wandelnden Berufsbildern der Usability/UX Branche.  Am Ende des Interviews werden Sie auch erfahren, warum es sich lohnt Jeff Gothelf auf eine Tasse Kaffee einzuladen.

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Wie minimal darf ein Minimum Viable Product sein?

Die zunehmende Verbreitung von Minimum Viable Product (kurz: MVP) Ansätzen ist ein Segen für uns alle. Wir als Kunden bzw. Nutzer bekommen attraktive, neue Produkte. Unsere Unternehmen können Produktangebote in kurzer Zeit auf den Markt bringen, ohne ein mehrseitiges Lasten- und Pflichtenheft zu erstellen.

MVPs („minimal lebensfähige Produkte“ in der deutschen Übersetzung) sind geprägt von einem einfachen Funktionsumfang. Fokussiert auf einen Bedarf, zu dessen Erfüllung es kein oder kein ausreichend gutes Angebot gibt.

Bevor der MVP auf den Markt kommt, wird eine gemeinsame Vorstellung davon entwickelt wie der MVP nach mehreren, erfolgreichen Iterationen – also Weiterentwicklungen – aussehen könnte. Aus jenem Zielbild leitet sich ab wie der MVP, also die minimal lebensfähige Produktversion, zum Zeitpunkt des Markteintritts ausschaut. Das Zielbild wird im Prozess geschärft und oft mehrfach modifiziert.

Die stetige Weiterentwicklung erfolgt mit Produktverwendern. Sie geben Bewertungen ab, bieten Optimierungsideen, lassen sich vielleicht sogar auf beobachtete Produktnutzungen in einem Use-Lab ein und tragen auf diese Weise zu einer nutzerzentrierten Weiterentwicklung bei.

Derartige Weiterentwicklungen verbessern die Bedienbarkeit (Usability) und zugleich den Nutzwert (Utility) des Produkts. Es entsteht in kurzer Zeit ein Produkt mit einer hervorragenden User Experience.  Das klingt, vom Ansatz her, traumhaft. Und ist es auch, jedenfalls in der Theorie!

Hervorragende, neue Produkt zu (er-)schaffen, die Kunden und Nutzer begeistern, eine hohe User Experience bieten und schnell steigende Nutzerzahlen erreichen ist für viele Unternehmen äußerst erstrebenswert. In der Praxis wird dieses Ziel unter Anwendung des MVP Ansatzs oft jedoch nicht erreicht. Das liegt fast immer darin begründet, dass der Ansatz nicht richtig umgesetzt oder falsch verstanden wird.

Zentraler Fehler: Es kommen Produkte mit einem viel zu geringen Nutzwert auf den Markt. Man geht davon aus, dass eine gute UX durch Ausprobieren entwickelt werden kann – was natürlich nicht der Fall ist. Die Flop-Rate ist dementsprechend hoch; sie liegt meiner Erfahrung nach bei über 75%.

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User Experience mit Fragebögen messen

User Experience messen – das ist Dr. Martin Schrepp’s Thema aus Leidenschaft.

Martin Schrepp studierte Mathematik & Psychologie an der Universität Heidelberg. 1990 schloss er das Studium mit dem Titel Diplom-Mathematiker ab und begann eine Promotion in Psychologie. Nach Abschluss der Promotion wechselte er zur SAP AG. Dort ist Dr. Martin Schrepp seit 1994 als UX Experte tätig.

Seiner Leidenschaft für das Messen von UX konnte er stets treu bleiben.

Dr. Martin Schrepp hat zusammen mit Theo Held und Bettina Laugwitz den  User Experience Questionnaire (UEQ) entwickelt und betreut die Weiterentwicklung dieses häufig genutzten UX Fragebogens seitdem zusammen mit Andreas Hinderks und Prof. Dr. Jörg Thomaschewski.

In  zahlreichen Forschungs-, Buchbeiträgen und in seinem Buch User Experience mit Fragebögen messen hat Martin Schrepp sein UX Wissen geteilt und damit der UX Community viel Gutes getan.

„User Experience messen“ – Dr. Martin Schrepp im Interview

Im Interview auf Nutzerbrille gibt Dr. Martin Schrepp seine Erfahrungen zu methodischen Fragen rund um das Messen von User Experience weiter.

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UX Design für Fragebögen – Tipps zur Gestaltung von Umfragen

Wann haben Sie das letzte Mal an einer Umfrage teilgenommen? Letzte Woche, gestern, vielleicht gerade eben? Gelegenheiten gibt es zahlreiche.

Fragenbögen, die sich am Bildschirm ausfüllen lassen, sind schnell erstellt. Der Markt bietet viele Tools zum Aufsetzen von Umfragen. Viele Umfragetools sind kostenlos nutzbar. Ein Online-Fragebogen lässt sich damit einfach umsetzen. Programmierkenntnisse, ja selbst die Bereitschaft eine einfache Syntax zu erlernen, sind nicht erforderlich.

Dieser positive Rahmen befördert die Lust am Fragen.

Unternehmen und Forschungsinstitute nutzen denn auch die ihnen gebotenen Möglichkeiten. Sie führen Zufriedenheitsumfragen, Anforderungsanalysen, Konzepttests oder Zielgruppenbefragungen regelmäßig durch. Damit steigern sie ihr Verständnis für Kunden und Nutzer. Eine wichtige Grundlage für geschäftlichen Erfolg.

Fragebogendesign: Viel Schatten, wenig Licht!

Wenn Tools kostenlos angeboten werden und zugleich einfach einzusetzen sind, dann werden sie von vielen genutzt. Dies gilt für Umfragetools natürlich auch: Mit ihrer Hilfe werden immer mehr Umfragen durchgeführt.

Die Schattenseiten dieser Entwicklung sind mal eben schnell umgesetzte, fehlerhafte und wenig nutzerfreundliche Fragebögen.

Wir leiden immer öfter unter Umfragen, die eine oder gar mehrere dieser Schwächen aufweisen:

  • Optisch wenig ansprechende Fragebögen.
  • 40, 50, gar 60 Fragen in einer Umfrage.
  • Unverständliche Fragen, zu viele und unpassende Antwortvorgaben.
  • Fragebögen mit ungeeigneten Skalen und nicht sinnvoll gereihten Fragen.
  • Umfragen deren Ausfüllen wenig Freude bereitet, stattdessen mit hoher kognitiver Belastung verbunden ist – Convenience und Joy of Use? oft Mangelware.

Ein guter Fragebogen hinterlässt einen bleibenden Eindruck, ein schlechter leider auch.“
(Dr. Sandra Gärtner).

Eine wahre Aussage, trefflich formuliert. Negative Wirkungen auf die Einstellungen zur Marke des fragenden Unternehmens sind jedoch nicht die einzige Gefahr schlechter Fragebögen. Weitere Gefahren zeigen sich in einer zunehmenden Befragungsmüdigkeit und der Ableitung falscher Entscheidungen aus Umfragedaten.

  • Ein schlecht umgesetzter Fragebogen liefert keine zuverlässigen Daten. Es kommt zu Fehlinterpretationen und in der Folge werden (zunächst oft unbewusst) falsche Entscheidungen abgeleitet. Der daraus entstehende, langfristige Verlust kann enorme Ausmaße annehmen.
  • Viele schlecht gemachte Umfragen führen zu einer zunehmenden Befragungsmüdigkeit:
    Immer mehr Menschen sind immer weniger bereit an Umfragen teilzunehmen.

Das war’s dann mit den goldenen Zeiten für die Forschung.
Die nachteiligen Entwicklungen können jedoch umgekehrt und aufgehalten werden. Ein zentraler Erfolgsfaktor: Fragebögen mit guter User Experience.

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Customer Experience: Einfach bequem einkaufen!

Agentenbasiertes Online-Einkaufen, Bestellungen über digitale Sprachassistenten, Bestellbutton im Haushalt, bequeme Check-In/Check-Out Stationen und Umkleidekabinen mit Bedien-, Steuer- und Ausgabeeinheiten im stationären Einzelhandel: Jede dieser Anwendungen zahlt ein auf eine Verbesserung der Customer Experience durch mehr Bequemlichkeit. In den kommenden Jahren wird das Thema Convenience an Bedeutung gewinnen. „Bequemlichkeit (Convenience) ist Customer Experience in Vollkommenheit“.

Diese Entwicklung wird sowohl durch Technologien als auch von den Wünschen der Kunden getrieben. Immer mehr und zugleich immer unterschiedlichere Kundengruppen erwarten mehr Annehmlichkeiten rund um den Einkauf. Senioren/-innen, Familien, DINKS (Double Income No KidS), sie alle wollen ihre Zeit und Energie sinnvoll und zufriedenstellend einsetzen. Und das sowohl im Privat- als auch, ja vielleicht sogar im Besonderen, im Berufsleben.

Zeitsparende Annehmlichkeiten beim Kauf von Verbrauchs- und Gebrauchsgütern im B2B Handel bringen Kosteneinsparungen und steigern die Kundenbindung. Bequemlichkeit beim privaten Einkauf bringt Freude und führt ebenfalls zu einer (emotionalen) Bindung an Händler.

Bequemlichkeit ist die Kür, Customer Experience das Pflichtprogramm!

Die Herausforderungen zur Steigerung der Customer Experience und Shopping Convenience sind für B2C und B2B Händler gleichsam vielfältig.

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Bequemlichkeit (Convenience) ist UX in Vollkommenheit

Die Zielgröße „Bequemlichkeit“ (Convenience) bekommt immer mehr Bedeutung bei der Gestaltung von Anwendungen. Gerade Shop-Betreiber sind (heraus-)gefordert den gesamten Einkaufsprozess für den Kunden so einfach und annehmlich wie möglich zu gestalten.

„Ist die Zeit die Kostbarste unter allem, so ist die Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung.“
Benjamin Franklin (1706-1790).

Zeit und Energie sinnvoll einzusetzen, das ist für viele Menschen auch heute und ganz sicher auch noch in der Zukunft erstrebenswert. Und das sowohl im Privat- als auch im Berufsleben.

Amazon hat das früh erkannt (Mit Bequemlichkeit punkten). Ein-Klick Bestellung, Dash Button und Amazon Echo sind einige, durchaus aber herausragende Resultate eines stetigen Strebens nach einer hohen Shopping-Convenience. Das gilt auch im B2B Handel (Florian Böhme über Kundenzentrierung in der B2B-Welt).

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Darf ich vorstellen: Persona Robert Campe

Robert Kampe ist ein typischer Vertreter der Generation „WhatsApp“ (oder sollte ich besser von Kohorte sprechen?).

Sein erster Schultag fiel zeitlich ziemlich genau zusammen mit der Geburt des ersten iPhone Modells im Jahr 2007. Das erste Smartphone bekam er 7 Jahre später und erlebte wie die Social Media Plattform Facebook zu bisher unbekannten Zuwächsen in Reichweite und Nutzungsintensität kam.

Messenger (WhatsApp & Co.) und weitere Social Media Plattformen wie Snapchat oder Instagram folgten, und auch YouTube startete richtig durch als Robert begann das Netz über sein erstes Smartphone zu entdecken.

Folglich ist Robert Campe heute, mit 16 Jahren, den ganzen Tag in Online-Bereitschaft und jederzeit motiviert auf Nachrichten und Neuigkeiten zu reagieren. 2 Stunden am Tag offline – denkbar ja, zum Beispiel beim Sport mit Freunden, danach ist das Smartphone aber wieder im Mittelpunkt des Gesehen.

Was treibt Robert Campe um und was genau macht er den ganzen Tag?

Darum geht es in meinem Beitrag heute. Ich habe mit Begeisterung das Buch „What’s App Mama? – Warum wir Teenies den ganzen Tag online sind – und warum das okay ist!“ gelesen und möchte gewonnene Erkenntnisse und Eindrücke zur Generation „What’s App“, der Robert Campe angehört, gern mit Ihnen teilen.

Kommen Sie mit mir auf eine Exkursion in Sachen Zielgruppenanalyse und steigern Sie auf diese Weise Ihre Fähigkeit sich in Jugendliche noch ein bisschen besser hineinzuversetzen.

Robert Campe ist …

aufgeklärt und weist eine hohe Medienkompetenz auf. Er nutzt Facebook, Twitter, Snapchat, Instagram, YouTube, ASOS, Zalando, Amazon Music und Prime Video gezielt, je nach Intention und Nutzungskontext. Dabei geht er bewusst, kritisch und äußerst reflektiert vor.

Fernsehen, Radio hören, Zeitung und Zeitschriften lesen, das findet kaum statt. Sehr zum Leid Roberts Eltern. Sie versuchen ihn immer wieder vom Wert einer Zeitung oder Zeitschrift zu überzeugen. Vergebens. Robert hält sich lieber mit Twitter über das Weltgeschehen auf dem Laufenden und versorgt sich über YouTube mit Hintergrundinformationen und Meinungen.

Eins haben beide Generationen gemeinsam: Sie lehnen Werbung ab.

Während Roberts Eltern das eher emotional tun (ohne auf Fernsehen zu verzichten), führt die Ablehnung von Werbung bei Robert zu einer Verhaltensanpassung: Er schaut überhaupt kein Fernsehen, stattdessen nutzt er YouTube und Streaming-Dienste, und meidet, wo immer möglich, Facebook.

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Wer telefonieren hasst wird Chatbots lieben!

Gehen Sie immer gleich ran, wenn ein Anruf reinkommt? Greifen Sie zuerst zum Smartphone, um eine Frage an einen Shop-Betreiber zu stellen? Rufen Sie an, wenn Sie einen nicht verständlichen Brief von Ihrer Bank bekamen? Wie gehen Sie vor, wenn Sie sich beschweren müssen: Mailen, Anrufen, Chatten per Live-Chat oder Fax senden?

„Es kommt drauf an!“ – ich vermute, das ist Ihre Antwort. Es kommt an auf die Situation, Dringlichkeit, den Inhalt Ihres Anliegens oder die Historie der Kommunikation.

Schade, irgendwie. Denn es wäre doch so schön einfach, könnten wir die Frage nach der Akzeptanz von neuen Kommunikationsformen wie Chatbots und virtuelle Assistenten aus Einstellungs- oder Persönlichkeitsmerkmalen ableiten:

  • Menschen mit ausgeprägter Introversion werden Chatbots lieben.
  • Menschen die Telefonate meiden werden Chatbots nutzen.
  • Menschen die Bequemlichkeit schätzen werden Chatbots einsetzen.

Nicht zutreffend, maximal Thesen, so vermute ich. Es wird nicht möglich sein nur auf Basis der Persönlichkeit bzw. auf Basis von personenbezogenen Merkmalen auf die Akzeptanz von Chatbots zu schließen. Auch wenn der ein oder andere sogar denkt, dass die Sache noch einfacher ist: Einfach alle werden Chatbots wollen.

I don’t know anyone who likes calling a business. […] We think you should be able to message a business, in the same way you would message a friend.”  (Mark Zuckerberg at F8 in 2016).

Nehmen wir daher die Herausforderung an und fragen uns nicht, wer es ist der gern und viel „chatboten“ wird, fragen wir uns stattdessen wie ein Chatbot so umgesetzt werden kann, dass möglichst viele gern mit ihm reden.

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