Papa, was soll ich mal werden? UX Designer!

In 2019 jährte sich der Branchenmonitor des Berufsverbandes German UPA zum 13. Mal. Viele Daten blieben über die letzten Jahre konstant, mit einer zentralen Ausnahme: Signifikant mehr UX / Usability-Professionals bezeichnen sich als User Experience Designer (kurz UX Designer).

2007, dem ersten Jahr des Branchenmonitors, schaffte es die Bezeichnung UX Designer nicht unter die Top 6 der Berufsbezeichnungen innerhalb des Branche. 2011 kam der UX Designer immerhin auf Rang 4, 2015 erreiche er schon den 3. Rang und im Jahr 2016 dann der seitdem dauerhaft gesicherte 1. Platz. Glückwunsch!

Der Aufstieg des UX Designers wurde begleitet von einem Abstieg des User Interface Designers und einem Auf und Nieder der Bezeichnungen UX / Usability Consultant.

UX Designer sind also die neuen Stars unter den UX-Professionals.
Sie kümmern sich um … irgendwie eigentlich alles:

  • Anforderungsanalysen
  • Konzeption
  • Informationsarchitektur
  • Interaktionsdesign & Prototyping
  • Visuelles Design
  • Evaluation & Testing.

Vielleicht ist es genau das, was diesen Job besonders attraktiv macht: Abwechslung und Vielfalt in den Aufgaben. Wir dürfen gespannt sein, ob der Boom der UX Designer und ihr Rollenbild als Generalisten anhält (How to become a good ux designer).

Und sonst so?

2019 gab es recht wenig überraschendes in den Daten des Branchenmonitors. Die Ergebnisse sind über nahezu alle erhobenen Merkmale und Eigenschaften von UX Professionals recht konstant geblieben. Ich werte das als ein Indiz dafür, dass die Usability-/UX-Branche etabliert ist und auch der Branchenmonitor an methodischer Stärke gewonnen hat.

Was zeichnet ihn aus, den in Deutschland wirkenden UX Professional?

301 Teilnehmer/-innen sorgten beim 2019er Branchenmonitor für u.a. diese Erkenntnisse:

  • Durchschnittsalter: 35 Jahre
  • Berufserfahrung: 8 Jahre, im Mittel.
  • 45% Frauenanteil (ihr Durchschnittsalter liegt bei 34 Jahren)
  • Durchschnittsgehalt: 55.200 EUR (Bruttojahresgehalt)
  • Der Wissenserwerb erfolgt besonders oft über den Austausch mit Kollegen (83%), Surfstunden im Web (59%) und den Besuch von Konferenzen (54%).
  • Viele bilden sich weiter oder absolvieren eine Zusatzausbildung, bestenfalls einhergehend mit einem Zertifikat. Hoch im Kurs ist dabei der Titel des „Certified Professionals for Usability and User Experience“ (kurz: CPUX-F).
  • Der Wunsch nach einer Teilzeitstelle steigt deutlich und über die Jahre stetig an; vermutlich aufgrund des Alters und der mit dem Alter einhergehenden Familiengründungsphase. Arbeitgeber die Angebote und Lösungen bieten, damit Frau und Mann nach einer Elternzeit in den Job zurückkommen, werden ganz sicher zu den Gewinnern dieser Entwicklung gehören.

Weitere Daten und Fakten aus dem Branchenmonitor 2019 findet ihr auf der German UPA Website. Den Macher*innen und den (anderen) 300 Teilnehmern/-innen der diesjährigen Umfrage gilt mein besonderer Dank für die erneute Bestandsaufnahme der UX/Usability-Szene in Deutschland.

P.S.: Da meine Töchter noch nicht einmal in der Schule sind, habe ich noch 12-15 Jahre Zeit, um mir eine durchdachte Antwort auf die schwierige Frage: „Papa, was soll ich mal werden?“ zu überlegen. Ob ich heute zum UX Designer raten würde? Eher nicht. Produktmanager/-innen erhalten nämlich bereits heute ein deutlich höheres Gehalt. Ob das so bleiben wird? Ich arbeite dran, dass sich das schnell ändert.  

 

 

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