Schlagwort: Zielgruppen

Haben Sie wirklich alle Voraussetzungen, um mit Persona erfolgreich zu arbeiten?

Ich erkläre mich für schuldig: Das ist eine Suggestivfrage. Sie scheint mir jedoch nötig, um den Persona  – einen der besten, wenn nicht der beste Ansatz für menschenzentrierte Gestaltung – zu retten.

Woran leitet der Persona-Ansatz?

Immer wieder höre ich diese Kritik: „Unsere Persona sind viel zu fiktiv. Die passen nicht zu meinem Bild von unseren Kunden & Nutzern. Und aus der Beschreibung unser Persona lässt sich überhaupt nichts konkretes ableiten – für mich nicht hilfreich!

Wer hat Persona in Verruf gebracht?

  • Menschen, die die Idee hinter dem Persona-Ansatz nicht kannten oder die es versäumten ihr Wissen über den Ansatz im Unternehmen breit zu streuen.
  • Menschen, die Persona gleichsetzten mit Zielgruppen.
  • Menschen, die Persona für gleich mehrere Produkte, Projekte oder Zielgruppen entwickelten – mit dem Anspruch, dass alle Mitarbeiter:innen eines Unternehmens damit arbeiten können (sollen).
  • Menschen, die sich ihre Persona erdachten, d.h. im Entwicklungsprozess ihrer Persona auf die Erhebung von projektspezifischen Daten verzichteten.

Jene Menschen und ihr Verhalten haben bei einigen Menschen zu einer ablehnenden Haltung gegenüber Persona beigetragen. Vermutlich geschah das unbeabsichtigt: Entweder wurde der Persona Ansatz nicht richtig verstanden und umgesetzt oder in Unternehmen bzw. Teams eingeführt, die noch nicht alle Voraussetzungen hatten, um mit Persona erfolgreich zu arbeiten.

Lassen Sie uns das ändern. Starten wir mit einer abgrenzenden Beschreibung von Zielgruppen und Persona: Persona sind keine Zielgruppenbeschreibungen!

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Senioren/-innen besser verstehen – Alexander Wild hilft beim Hineinversetzen in eine attraktive Zielgruppe

Von Designern/-innen wird erwartet, dass sie sich in viele Zielgruppen hineinversetzen können – zum Beispiel in Senioren/-innen, die ihren beruflichen Ruhestand genießen. Sie müssen dies tun, damit Produkt und Services zielgruppengerecht konzipiert und gestaltet werden.
Für mich ist dieser Anspruch immer wieder eine große Herausforderung – vor allem dann, wenn ich selbst nicht zur Zielgruppe gehöre. Sie zu meistern, das gelingt folglich nicht immer zur eigenen Zufriedenheit und damit auch nicht zum Wohle der Zielgruppe.

Zwei Maßnahmen helfen diese Herausforderung zu meistern und zielgruppengerechte Lösungen zu erschaffen:

  1. User Research – Man befragt Menschen aus der Zielgruppe, errechnet auf Basis der Umfragedaten homogene Subgruppen, schärft sein Bild von jenen in qualitativen Interviews mit Repräsentanten der Subgruppen und bildet auf diesen Grundlagen Personas.
  2. Wissen einkaufen – Man sucht Rat bei Menschen, die sich mit der Zielgruppe seit Jahren intensiv beschäftigen, die zahlreiche Studien zu deren Anforderungen und Erfordernisse durchgeführt haben und somit ziemlich gut wissen, was Menschen aus der Zielgruppe denken und wie sie sich verhalten.

Letzteres tat ich stellvertretend für Sie, die sich für die Zielgruppe der Senioren/-innen interessieren. Ich sprach mit Alexander Wild.

Alexander Wild vor einem Hochhaus in Frankfurt am Main

Alexander Wild

Alexander Wild ist Gründer und Geschäftsführer der Feierabend Online Dienste für Senioren GmbH in Frankfurt am Main.

Das Unternehmen betreibt seit 1998 mit Feierabend.de das größte Community Portal für Best Ager in Deutschland, führt regelmäßig Studien für und mit Senioren durch und berät zahlreiche Unternehmen beim Zufriedenstellen dieser Zielgruppe.

Die Frankfurter Rundschau kürte Alexander Wild zum „Rebell des Internets“ und die Financial Times wählte ihn zu einem der „101 Köpfe der New Economy“.

Ich freue mich daher sehr, dass Alexander Wild meiner Interviewanfrage nachkam.

Im Gespräch half er mir mich besser in Senioren/-innen hineinversetzen zu können – und ich hoffe seine Antworten auf meine Fragen werden auch Ihnen neue Sichtweisen auf die Zielgruppe der „Best Ager“ bieten. Eine Zielgruppe die wie alle anderen auch stetig im Wandel der Zeit zu betrachten ist.

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Darf ich vorstellen: Persona Robert Campe

Robert Kampe ist ein typischer Vertreter der Generation „WhatsApp“ (oder sollte ich besser von Kohorte sprechen?).

Sein erster Schultag fiel zeitlich ziemlich genau zusammen mit der Geburt des ersten iPhone Modells im Jahr 2007. Das erste Smartphone bekam er 7 Jahre später und erlebte wie die Social Media Plattform Facebook zu bisher unbekannten Zuwächsen in Reichweite und Nutzungsintensität kam.

Messenger (WhatsApp & Co.) und weitere Social Media Plattformen wie Snapchat oder Instagram folgten, und auch YouTube startete richtig durch als Robert begann das Netz über sein erstes Smartphone zu entdecken.

Folglich ist Robert Campe heute, mit 16 Jahren, den ganzen Tag in Online-Bereitschaft und jederzeit motiviert auf Nachrichten und Neuigkeiten zu reagieren. 2 Stunden am Tag offline – denkbar ja, zum Beispiel beim Sport mit Freunden, danach ist das Smartphone aber wieder im Mittelpunkt des Gesehen.

Was treibt Robert Campe um und was genau macht er den ganzen Tag?

Darum geht es in meinem Beitrag heute. Ich habe mit Begeisterung das Buch „What’s App Mama? – Warum wir Teenies den ganzen Tag online sind – und warum das okay ist!“ gelesen und möchte gewonnene Erkenntnisse und Eindrücke zur Generation „What’s App“, der Robert Campe angehört, gern mit Ihnen teilen.

Buchautor Robert Campe im Portrait

Robert Campe in Person: Buchautor und typischer Vertreter der Generation WhatsApp.

Kommen Sie mit mir auf eine Exkursion in Sachen Zielgruppenanalyse und steigern Sie auf diese Weise Ihre Fähigkeit sich in Jugendliche noch ein bisschen besser hineinzuversetzen.

Robert Campe ist …

aufgeklärt und weist eine hohe Medienkompetenz auf. Er nutzt Facebook, Twitter, Snapchat, Instagram, YouTube, ASOS, Zalando, Amazon Music und Prime Video gezielt, je nach Intention und Nutzungskontext. Dabei geht er bewusst, kritisch und äußerst reflektiert vor.

Fernsehen, Radio hören, Zeitung und Zeitschriften lesen, das findet kaum statt. Sehr zum Leid Roberts Eltern. Sie versuchen ihn immer wieder vom Wert einer Zeitung oder Zeitschrift zu überzeugen. Vergebens. Robert hält sich lieber mit Twitter über das Weltgeschehen auf dem Laufenden und versorgt sich über YouTube mit Hintergrundinformationen und Meinungen.

Eins haben beide Generationen gemeinsam: Sie lehnen Werbung ab.

Während Roberts Eltern das eher emotional tun (ohne auf Fernsehen zu verzichten), führt die Ablehnung von Werbung bei Robert zu einer Verhaltensanpassung: Er schaut überhaupt kein Fernsehen, stattdessen nutzt er YouTube und Streaming-Dienste, und meidet, wo immer möglich, Facebook.

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